Prozessdokumentation – Erstellung und Verwaltung von Parametrierungsanforderungen
iMS Parametrierung aus Anwendersicht
Über diesen Prozess werden Tarifprofile auf ein SMGw übertragen. Auslöser für diesen Prozess sind z.B. Einbau-, aber auch Vertragswechselprozesse. Die hieraus resultierende Datensynchronisation von CS 2.0 nach CS 3.0 führt zur Erzeugung von Parametrierungsanforderungen, die anschließend abgearbeitet (und damit an das SMGwA-System übertragen) werden.
CS2.0 Vertragsabrechnung
Wenn eine iMS in der VA neu eingebaut oder umparametriert wird, dann wird nach erfolgreicher Synchronisation im MWM eine Parametrierungsanforderung für dieses Gerät angelegt.
Messwertmanagement
Diese „angelegten“ Parametrierungsanforderung können im Messwertmanagement über UI „Tarifprofilkonfiguration verwalten“ eingesehen und verwaltet werden.
Eine angelegte Anforderung enthält folgende Werte:
- Parametrierungsdatum => entspricht dem Beginn des Zählwerksgültigkeit
- Verantwortlicher Marktpartner => Netzbetreiber, wenn Anforderung über die Synchronisation eines Geräte eingestellt wurde
- Nummer der mME und SmartmeterGateways sowie
- OBIS der intelligenten Zählwerke:
Also Auslöser für eine Parametrierung werden zurzeit folgende Prozesse in der VA unterstützt
- Ersteinbau iMS Gerät
- Umparametrierung eines iMS Gerät
- Anschlussnutzerwechsel und/oder Lieferantenwechsel
Die Prozesse „Ausbau Retour“ sowie „Ausbau eines iMS Gerät“ werden im MWW nicht unterstützt.
Hinweis: Der Ausbau eines iMS Gerätes erfolgt über AM (CS2.0 Auftragsmanagement).
Starten der Parametrierung
Über den Job „Parametrierungsanforderungen für Smart Meter Gateways übergeben“ werden Parametrierungsanforderungen im Status „angelegt“ an den „Parametrierungsprozess“ übergeben. Hierbei werden notwendige Angaben von der Messlokation sowie dem Vertrag im MWM gelesen und an die Parametrierungsanforderungen wie folgt geschrieben:
- Neue TAFs => TAFs die aufgespielt werden sollen, wird ermittelt anhand der OBIS-Codes an der Melo
- Code der Zählzeit => wird aus der Angabe, die bei der Messlokation zum Parametrierungsdatum hinterlegt ist, übernommen
- Lieferant, Anschlussnutzer, zuständiger Messstellenbetreiber => werden aus dem NN-Vertrag genommen
Liegen die zu ergänzenden Angaben im MWM noch nicht vollständig vor, da der z.Bsp. der Vertrag noch nicht gesynct wurde, dann bleibt die Anforderung im Status „angelegt“ und der „Meldungstext“ enthält eine entsprechende Meldung:
Über den Kontextmenü „Parametrierungsmonitor“ kann man zum Parametrierungsmonitor gesprungen werden und man sieht den aktuellen Stand der Parametrierung.
Durchführung der Parametrierung
Die Prozessbeschreibung findet sich hier: iMS-Parametrierung durchführen
Verarbeitung der Rückmeldung aus dem Parametrierungsprozess im MWM
Ist eine Parametrierung „erfolgreich“ durchgeführt, dann sind im MWM die notwendigen Messgruppen an der Messlokation „aktiv“ angelegt und an jeder Messgruppe steht die Konfigurations-ID aus dem Parametrierungsprozess. Nachfolgend als Beispiel die Messgruppe für eine erfolgreiche Parametrierung mit TAF1.
Generierung Anfangszählerstände für die intelligenten Zählerstands-Zählwerke
Die Anfangszählerstände für die intelligenten Zählerstands-Zählwerke werden bei der Erstellung der Messgruppen generiert und als Messwertbündel beim Clearing eingestellt:
- für den Kanal „SMGWA“
- mit Messwertstatus „Ersatzwert“
- mit Konfigurations-ID
- mit 3 Statuszusatzinformationen
- Grund der Ersatzwertbildung = UmbauDerMesslokation
- Ersatzwertbildungsverfahren = VergleichsmessungGeeicht
- Plausibilisierungshinweis = WertAufBasisDerModernenMesseinrichtung
Wurden alle Prüfungen im Clearing erfolgreich durchlaufen, dann wird der Messwert dem MWM übergeben.
Wert der TAF1 Zählerstand
Als Messwert des Anfangszählerstands wird der Messwert der mME übernommen.
Wenn der Einbauzählerstand der mME zum Zeitpunkt der Generierung nicht vorliegt, dann wird im Clearing folgendes Messwertbündel eingestellt:
- Clearing Status = „Technisch fehlerhaft“
- Zusatzinfo = „Für intelligente Zaehlwerke an der Messlokation x‘ konnten keine Einbauzählerstände erstellt werden, da Zählerstände der zugehörigen modernen Zählwerke nicht ermittelt werden konnten.“
- Messwert ist leer
Der Anwender muss den Anfangszählerstands mME in dieses Bündel übertragen und das Bündel neuzustellen.
Werte der TAF2 Zählerstände
Für TAF 2 werden die Anfangszählerstände der vier iMS Zählwerke mit 0 kWh angelegt.
Verwerfen von Messwerten vom SMGW für den Einbautag
Kommen am Einbautag Messwerte aus den SMGWs, dann werden diese im Clearing verworfen. Diese Messwerte würden den generierten Ersatzwert überschreiben und dadurch würden Mengen verloren gehen, da der Messwert > 0kWh ist.
Übersicht angelegte Zählwerke im MWM je TAF in einer Messgruppe
Parametrierung und Messgruppen bei TAF10
Für intelligente Messlokationen, beider Energierichtungen, wird der Tarifanwendungsfall 10 (TAF10) parametriert, sofern die betreffende 3.0-Konfiguration (TAF10ParametrierungAktivAb, zu finden hier: Einrichtung – Tarifprofilkonfiguration und Parametrierung – Systemanalyse) aktiv ist und es eine Erstparametrierung ist oder ein Zähler- bzw. SMGW-Wechsel statt findet. Bei Umparametrierungen wird der TAF10 ebenfalls aufgespielt, wenn bisher noch keiner vorhanden ist. Die betreffende Konfiguration ist standardmäßig auf inaktiv geschaltet.
Im Falle einer Parametrierung für TAF10 wird in der Oberfläche „Messlokation verwalten“ der Messlokation in der Detailansicht des Zählers eine Messgruppe erstellt, welche die folgenden Obiscodes enthält:
OBIS-Kennzahl | Messgröße |
1-0:16.7.0.255 | Momentan-Wirkleistung Pges |
1-0:36.7.0.255 | Momentan-Wirkleistung PL1 |
1-0:56.7.0.255 | Momentan-Wirkleistung PL2 |
1-0:76.7.0.255 | Momentan-Wirkleistung PL3 |
1-0:31.7.0.255 | Strommesswert zu L1 |
1-0:51.7.0.255 | Strommesswert zu L2 |
1-0:71.7.0.255 | Strommesswert zu L3 |
1-0:14.7.0.255 | Frequenz |
1-0:81.7.1.255 | Phasenwinkel U-L2 zu U-L1 |
1-0:81.7.2.255 | Phasenwinkel U-L3 zu U-L1 |
1-0:81.7.4.255 | Phasenwinkel I-L1 zu U-L1 |
1-0:81.7.15.255 | Phasenwinkel I-L2 zu U-L2 |
1-0:81.7.26.255 | Phasenwinkel I-L3 zu U-L3 |
1-0:32.7.0.255 | Spannungsmesswert zu L1 |
1-0:52.7.0.255 | Spannungsmesswert zu L2 |
1-0:72.7.0.255 | Spannungsmesswert zu L3 |
Die für dieses Tarifprofil verwendeten Zählwerke sind nicht Teil des elektronischen Lieferscheins des Zählers und weder in 2.0 noch in 3.0 am Zähler hinterlegt.
Parametrierung und Messgruppen bei TAF9
Für intelligente Messlokationen, die die Energierichtung Einspeisung haben, wird der Tarifanwendungsfall 9 (TAF9) parametriert, sofern die betreffende 3.0-Konfiguration (TAF9ParametrierungAktivAb, zu finden hier: Einrichtung – Tarifprofilkonfiguration und Parametrierung – Systemanalyse) aktiv ist und es eine Erstparametrierung ist oder ein Zähler- bzw. SMGW-Wechsel statt findet. Bei Umparametrierungen wird der TAF9 ebenfalls aufgespielt, wenn bisher noch keiner vorhanden ist. Die betreffende Konfiguration ist standardmäßig auf inaktiv geschaltet.
Im Falle einer Parametrierung für TAF9 wird in der Oberfläche „Messlokation verwalten“ der Messlokation in der Detailansicht des Zählers eine Messgruppe erstellt, welche die folgenden Obiscodes enthält:
OBIS-Kennzahl | Messgröße |
1-0:36.7.0.255 | Momentan-Einpeisewirkleistung PL1 |
1-0:56.7.0.255 | Momentan-Einpeisewirkleistung PL2 |
1-0:76.7.0.255 | Momentan-Einpeisewirkleistung PL3 |
1-0:16.7.0.255 | Momentan-Einpeisewirkleistung Pges |
Die für dieses Tarifprofil verwendeten Zählwerke sind nicht Teil des elektronischen Lieferscheins des Zählers und weder in 2.0 noch in 3.0 am Zähler hinterlegt.
Deparametrierung von TAF9 und TAF10
Das Tarifprofil für TAF9/TAF10 wird bei folgenden Ereignissen von der Messlokation deparametriert: Bei einem Zählerausbau oder einem Zähler- bzw. SMGW-Wechsel.
Übersicht der möglichen Statuswerte einer Parametrierungsanforderung
Status | Bedeutung | Neustart möglich oder Endzustand |
Angelegt | – Status nach erfolgter Datensync oder – bei der Anforderung fehlen noch Infos aus dem Vertrag wie LF oder Anschlussnutzer oder die zugeordnete ZZD ist nicht vorhanden | Start per „Job“ |
Beauftragung gestartet | – Anforderung wurde an das SMGWA übergeben und die Parametrierung läuft | – |
Stammdatenanpassung fehlgeschlagen | – Nach der erfolgreichen Parametrierung ist ein Fehler bei der Anlage von Stammdaten im MWM fehlgeschlagen. – nach Korrektur der Stammdaten ist die Parametrierung erneut zu starten, hierbei stellt „tpk“ festen, dass die Parametrieriung auf dem Gerät erfolgreich war – es erfolgt nur noch die Verarbeitung der Rückmeldung neu | Neustart über Kontextmenü möglich |
Fehlgeschlagen | – Fehler bei der Parametrierung | Neustart über Kontextmenü möglich |
Erfolgreich | – Parametrierung war erfolgreich – die TAFs wurden aufs Gerät aufgespielt – ggf. sind alte TAFs beendet worden – Messgruppen sind im Status ‚Aktiv‘ angelegt bzw. beendet worden – an den Messgruppen steht die Konfigurations-ID vom Gateway => Optional für „TAF7/Zeitreihe“ => Pflicht für „TAF1/Datensparsam“ bzw. „TAF2/Zeitvariable“ | Endzustand |
Verworfen | – Der Anwender hat die Anforderung manuell verworden | Endzustand |