Der Lieferschein zur Netznutzungsabrechnung kurz erklärt
Ziele und Kontext
Der Lieferschein ist ein vorgelagerter Prozess zur Netznutzungsabrechnung und dient zur Bekanntmachung sowie Kontrolle der in der Netznutzungsabrechnung enthaltenen Abrechnungsenergiemengen und ggf. Leistungswerte. Erst wenn ein Lieferschein positiv beantwortet ist, kann die Netznutzungsabrechnung gestellt werden. Der Initiator des Lieferscheinprozesses ist damit der Netzbetreiber und der Empfänger ist der Lieferant.
Der Lieferschein wird immer zu einer Marktlokation erstellt. Der für die Marktlokation verantwortliche MSB teilt dem Netzbetreiber alle für die Lieferscheinerstellung notwendigen Werte mit. Der Austausch dieser Werte muss vor der Erstellung des Lieferscheins statt gefunden haben.
ODER: Hier Verlinkung zu vorgelagertem Messwertversand – wenn Doku vorhanden?
Auf Basis dieser Werte berechnet der Netzbetreiber auf Ebene der Marktlokationen die Abrechnungsenergiemengen und ggf. Leistungswerte für den entsprechenden Abrechnungszeitraum. Mit Hilfe des Lieferscheins sollen diese Mengen, im Vorfeld der Netznutzungsabrechnung dem Lieferanten mitgeteilt und durch eine Prüfung des Lieferanten für die Abrechnung freigegeben werden. Daher sind die Energiemengen und ggf. Leistungswerte des Lieferscheins identisch mit den Positionen der Netznutzungsabrechnung. Für eine positive Beantwortung des Lieferschein, müssen die Mengen und Leistungswerte des Lieferscheins mit den zuvor vom MSB übermittelten Werten in ihrer Höhe und über den Zeitraum, auf Ebene der Marktlokation übereinstimmen. Werden in der Netznutzungsabrechnung auch Leistungswerte abgerechnet, so müssen sich diese auch aus dem/den zuvor vom Netzbetreiber im Lieferschein übermittelten Leistungswerten ergeben bzw. berechnen lassen.
Übersicht
Der Lieferscheinprozess wird in tabellarischer Form im Wesentlichen wie folgt zusammengefasst:
| Prozessziel | Dem LF liegt der Lieferschein der Abrechnungsenergiemengen/Leistungswerte vor, welcher eine der Grundlagen für die Netznutzungsabrechnung bildet. |
| Beschreibung | Vor dem Versand der Netznutzungsrechnung übermittelt der NB an den LF die zugrunde liegenden Werte der Netznutzungsrechnung auf Ebene der Marktlokation. Je nach Auslöser kann es sich dabei um einen turnusmäßigen oder ereignisgesteuerten Versand eines Lieferscheines handeln. Sollten sich für den Zeitraum, der von einem Lieferschein umfasst wird, für den Lieferschein relevante Werte ändern, ist der bereits versendete Lieferschein, der die entsprechende Abrechnungsenergiemenge/Leistungswert enthält, vom NB zu stornieren. Anschließend ist ein neuer Lieferschein mit korrigierter Abrechnungsenergiemenge und ggf. korrigierten Leistungswerten an den LF zu versenden. Ist nur die Abrechnungsenergiemenge oder der Leistungswert zu korrigieren, hat der neue Lieferschein die weiterhin richtige, nicht korrigierte Größe zu enthalten. |
| Rollen | - NB (Netzbetreiber) - LF (Lieferant) |
| Vorbedingungen | - Der LF ist Zahler der Netznutzung - Werte vom MSB liegen vor - Die bisher gemessenen Arbeits- und Leistungswerte bei unterjährigem Lieferbeginn und wenn die Marktlokation mit Arbeits- und Leistungspreis abgerechnet wird, sind vom NB an den LF übermittelt. - Die Abrechnung der Netznutzung soll gestellt werden. Auslöser sind unter anderem: - Das Ende des Abrechnungszeitraums ist erreicht oder - ein Lieferendeprozess wurde durchgeführt oder - eine Aufhebung der Belieferung wurde durchgeführt oder - eine Änderung des Zahlers der Netznutzung liegt vor oder - ein Netzbetreiberwechsel wurde durchgeführt oder - der Wechsel zwischen dem Modell Grundpreis/Arbeitspreis und Arbeitspreis/Leistungspreis wurde vorgenommen. |
| Nachbedingung im Erfolgsfall | Eine Netznutzungsrechnung kann gestellt werden. |
| Nachbedingung im Fehlerfall | Ein Lieferschein muss erneut übermittelt werden. |
Die Grafische Skizzierung des Lieferscheinprozesses, in der die Prozessschritte zwischen den Markteilnehmer dargestellt sind, wird im Sequenzdiagramm beschrieben. das Sequenzdiagramm für den Lieferscheinprozess stellt sich wie folgt dar:
Der Austausch zwischen Markteilnehmern findet über EDIFACT statt. In Abhängigkeit des jeweiligen Prozessschrittes werden entsprechende unterschiedliche Formate verwendet, die in folgender Tabelle zusammengefasst sind:
| Prozessschritt | Format | Format-Beschreibung | Prüfidentifikator |
| 1: Lieferschein | MSCONS | Energiemenge u. Leistungsmax. (Strom) | 13016 |
| 1: Lieferschein | MSCONS | Messwert Energiemenge (Strom) | 13019 |
| 2: Rückmeldung auf Lieferschein | IFTSTA | Rückmeldung auf Leiferschein | 21035 |
| 3: Widerspruch | COMDIS | Ablehnung IFTSTA | 29002 |
| 4: Stornierung Lieferschein | MSCONS | Messwert Storno | 13006 |
Weiterführende Informationen
Kunden
Abrechnung von EEG-Anlagen mit iMS: https://kundenservice-se.de/hilfe-cs-3-0/uebergreifende-beschreibungen/abrechnung-von-eeg-anlagen-mit-ims-ueber-den-cs-eeg-abrechnungsprozess/
Lieferschein zur Netznutzungsabrechnung: https://kundenservice-se.de/hilfe-cs-3-0/uebergreifende-beschreibungen/prozess-lieferschein-zur-netznutzungsabrechnung/
Netznutzungsabrechnung: https://kundenservice-se.de/hilfe-cs-3-0/uebergreifende-beschreibungen/prozess-netznutzungsabrechnung/